Wald im Boldecker Land war auf den sandig-leichten Böden ein überwiegender Kiefernwald. In den letzten Jahrzehnten hat ein aktiver Waldumbau durch Auflichten der monotonen Kiefernbestände und Unterpflanzen mit Laubbäumen begonnen. Viele große und auch kleinere Flächen sind mit Eiche und Buche aufgeforstet worden, der Wald wird zunehmend zu einem Mischwald entwickelt.
Durch die forstlichen Arbeiten wird sich der Wald verjüngen. Für unsere bejagbaren Schalenwildarten wie das Rehwild, die Wildschweine und das Damwild gestaltet sich der Lebensraum durch mehr Äsung und Deckung günstiger. Überhaupt ist das ehemals hier selten gewordene Schwarzwild in den letzten 20 Jahren häufig geworden, das Rehwild in guten Beständen überall vertreten und das Damwild scheint den Hegering langsam aber sicher zu besiedeln.
Moore gibt es in den unterschiedlichen Ausdehnungen in allen Revieren des Hegeringgebietes. Hier gibt es seltene moortypische Pflanzen und die Flächen sind durch den hohen Grundwasserstand des Niedermoores von Erlen und Birken bewachsen. Die nährstoffarmen Hochmoorflächen sind dagegen trocken und mit Wollgras und Glockenheiden spärlich besiedelt. Jüngere Jäger haben das ehemals hier vorhandene Birkwild leider nicht mehr erleben können, allerdings stellen wir ein zunehmendes Vorkommen des Kranichs und der Graugänse fest.
Wasser in Form von ruhig gelegenen Naturteichen, Seen, breiten naturnahen Bächen sind im Hegeringgebiet eher wenig vorhanden. So sind der Lauf der Kleinen Aller, die kleinen Moore und vorhandene Teiche sowie Freizeitgewässer und wasserführende Gräben von großem Wert für Enten, Reiher, Blesshühner und Gänse.
Allerniederung bezeichnet man das potentielle Überschwemmungsgebiet der Kleinen Aller. Hier sind die klassischen Grünlandstandorte. Die Wiesen sind teilweise in Äcker umgewandelt und hier findet man den Übergang vom Grünland zum Feld. Wo die Struktur der Landschaft durch abwechslungsreiche Nutzung und sogenannte Grenzlinien (Hecken, Gräben, Ackerrandstreifen) aufgelockert ist, kann unser Niederwild wie beispielsweise der Hase, das Rebhuhn, der Fasan, die Tauben, Enten und in sandigen Ecken das Kaninchen, in bejagbaren Besätzen leben. Jäger arbeiten hier für die Lebensbedürfnisse des Wildes (siehe "der Hegering in Zahlen") aus dem Wunsch heraus, Wildtierbestände nachhaltig nutzen zu können.