Boldecker Land/Osloß. Der Hegeringleiter des Hegering Boldecker Land, Holger Hansmann, konnte die Hegeschau im Restaurant „Wind“ in Osloß vor vollem Haus eröffnen. Schon vor der Versammlung begutachtete die versammelte Jägerschaft die an einer langen Tafel nach den einzelnen Revieren des Hegerings ausgestellten Gehörne nach deren Wertigkeit. Das letzte Wort darüber hatte letztlich die aus Michael Plonus (Hegering Brome) und Burkhard Düsterhöft (Hegering Werder) zusammengesetzte Bewertungskommission. „Es ist immer wieder schön“, sagte Plonus als Sprecher der Bewertungskommission, „in andere Hegeringe kommen und über den Tellerrand des eigenen Hegerings hinaus, gucken zu dürfen.“ Es seien 102 Rehkronen zu bewerten gewesen. „Uns fiel bei der Bewertung auf“, so der Sprecher, „dass wir besonders im Revier Weyhausen außergewöhnlich starke Gehörne begutachten konnten. Die Gehörne wurden anständig vorgezeigt. Sauber wie wir uns das wünschen“, fiel die Bewertung positiv für den Hegering aus.
Andreas Raasch aus dem Revier Jembke wurde von der Bewertungskommission für einen 5-Jährigen Rehbock (Gehörngewicht 408 Gramm) mit dem goldenen Bruch ausgezeichnet. Der silberne Bruch (5-Jähriger Rehbock; 399 Gramm Gehörngewicht) ging an Silke Westphal aus dem Revier Weyhausen; der bronzene Bruch (8-Jähriger Rehbock; 377 Gramm Gehörngewicht) an Rainer Willgerodt aus dem Revier Weyhausen.
In seinem Bericht als Hegeringleiter hob Hansmann die reibungslose Zusammenarbeit mit seinen Vorstandskollegen hervor. Dennoch gibt es einen Wermutstropfen. Nach dem Ausscheiden aus Altersgründen von Schriftführer Rainer Willgerodt, fand sich aus der Versammlung heraus kein Nachfolger. Das Amt bleibt vorerst vakant. Und auch der Wolf war ein Thema. „Obwohl Risse in Barwedel und Osloß gemeldet wurden, sieht der Hegering den Wolf nicht als Konkurrenten für unser Wild“, sagte der Hegeringleiter.
Bei den Berichterstattungen der Obleute lenkte Naturschutzobmann Hans-Andreas Heinecke seinen Blick auf die erfolgreiche Verlaufsgeschichte: „Tag des offenen Hochsitzes“. Seit Beginn 2002 seien 360 Kinder und Erwachsene, „das ist schon was“, bemerkte Heinecke an, „mit unseren Jägern auf die Hochsitze und damit in die freie Natur auf Wildtierbeobachtung gegangen.“
Erfreuliches und weniger erfreuliches gab es dann bei der Berichterstattung aus den Revieren zu hören. Während im Niederwildbereich der Bestand an Fasane zunehmen würde, seien die Rebhühner vom Aussterben bedroht. Die Hasen- und Rehpopulation wurde als gut bezeichnet. Auch sei die Zahl des Damwildes angestiegen. Schwarzwild ist besonders im Revier Bokensdorf stark anzutreffen.
Nach bestandener Jägerprüfung erhielten Jan-Christoph Müller (Osloß), Michael Eickmeyer (Tiddische) und Marc Teichgräber (Weyhausen) ihre Jägerbriefe vom Hegeringleiter überreicht. Für seine 6-Jährige Schriftführertätigkeit bekam Rainer Willgerodt ein Anerkennungspräsent ausgehändigt.
Text und Fotos: Joachim Dürheide